Home » Văn Hoá Khoa Hoc Xã Hội » Entführung eines Vietnamesen in Berlin

Entführung eines Vietnamesen in Berlin

 
Pressemeldung                                                                Hildesheim, 20. Juli 2022

5. Jahrestag der Entführung eines Vietnamesen in Berlin durch Geheimdienst

NGOs und Einzelpersonen erklären ihre Solidarität mit bedrohten Vietnames*innen in Deutschland

Die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) ACAT, Bundesverband der vietnamesischen Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland, Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, Nürnberger Menschenrechtszentrum, PEN Berlin und PRO ASYL sowie bisher 652 Einzelpersonen erinnern in einem gemeinsamen Aufruf an den 5. Jahrestag der Entführung des ehemaligen vietnamesischen Politikers Trinh Xuan Thanh und seiner Partnerin auf offener Straße in Berlin. Angehörige des vietnamesischen Geheimdiensts hatten das Paar am 23. Juli 2017 gewaltsam nach Vietnam verschleppt.

Die Unterzeichnenden, darunter die früheren Bundestagsabgeordneten Frank Heinrich und Martin Patzelt, betonen: „Es handelt sich um ein besonders eklatantes Beispiel dafür, wie Vietnams Geheimdienst geltendes Recht der Bundesrepublik Deutschland und das Völkerrecht skrupellos missachtet“.

Auch der prominente Blogger Nguyen Van Dai, 2017 mit dem Menschenrechtspreis des Deutschen Richterbunds ausgezeichnet, erhält in seinem Exil regelmäßig Drohungen. Ebenso werden die in Berlin lebenden Exil-Journalisten Trung Khoa Le und Bui Thanh Hieu mit dem Tode bedroht, durch vietnamesische Staatsmedien diffamiert oder sind Opfer von Hacker- und Spionage-Aktionen geworden.

Leider gibt es zahlreiche weitere, allerdings weniger bekannte Fälle von Exil-Vietnames*innen sowie von Deutschen vietnamesischer Abstammung, die beklagen müssen, in der Bundesrepublik Opfer massiver Einschüchterungen zu werden.
Die unterzeichnenden Organisationen und Personen bekunden ihre Solidarität mit Menschen vietnamesischen Ursprungs in der Bundesrepublik und fordern, dass diese unbehelligt hier leben können: „Sie sollen frei ihre Meinung äußern oder auch einem friedlichen, zivilgesellschaftlichen Engagement nachgehen können.“

Ebenso rufen sie die vietnamesische Regierung und ihre Unterstützer*innen dazu auf, dass sie „die Repressalien und Spionage-Aktivitäten gegen Andersdenkende in Deutschland unterlassen.“

Aktuell werden Abgeordnete des Deutschen Bundestags anlässlich des Jahrestags der Entführung auf den Appell hingewiesen und für die Bedrohung der Vietnames*innen in Deutschland sensibilisiert.

Der Appell kann weiterhin online unterzeichnet werden:

https://weact.campact.de/p/Vietnam-Drohungen-in-Deutschland

 

Ebenso ist der Appell auf der Website der ACAT zu finden:

http://acat-deutschland.de/briefaktionen/546-briefaktionen-juni-2022-vietnam-togo.html

Unterzeichnende Organisationen:

ACAT Deutschland e.V. (Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter)  

Bundesverband der vietnamesischen Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland e.V. 

Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, Deutsche Sektion e.V.

Nürnberger Menschenrechtszentrum e.V. (NMRZ)

PEN Berlin

PRO ASYL Bundesweite Arbeitsgemeinschaft für Flüchtlinge e.V. 

Pressekontakt:   ACAT Deutschland   info@acat-deutschland.de

ACAT Deutschland (Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter) ist eine politisch neutrale Menschenrechtsorgani­sation, angeschlossen an die FIACAT (Internationale Föderation der ACAT) mit Beraterstatus bei der UNO und beim Europarat sowie Beobachterstatus bei der Afrikanischen Kommission für Menschenrechte und die Rechte der Völker.
ACAT ist Mitglied im Forum Menschenrechte.
ACAT Deutschland
Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter e.V.
Kreuzstr. 4
D-31134 Hildesheim